Mit dem Samsung Galaxy Fold hat der südkoreanische Konzern gezeigt, dass es möglich ist: Ein Smartphone mit faltbarem OLED-Display ist keine Zukunftsmusik, sondern Realität. Nach der ersten Präsentation auf dem Unpacked Event wurde das Galaxy Z Fold 2 am 1. September 2020 genauer vorgestellt. COMPUTER BILD hat Samsungs Superfalter schon ausprobiert.
Galaxy Z Fold 2: Design und Aufbau
Wie das erste Galaxy Fold ist das Z Fold 2 nach dem Vorbild eines Buchs aufgebaut: Das eigentliche Faltdisplay kommt erst nach dem Aufklappen zum Vorschein. Huaweis Konkurrent Mate Xs klappen Sie dagegen nach außen. Zugeklappt ist das Z Fold 2 über ein Außendisplay bedienbar, das mit 6,2 Zoll zwar die Diagonale eines üblichen Smartphones erreicht, aber ungewöhnlich schmal ausfällt. Dennoch ein großer Fortschritt im Vergleich zum 4,6 Zoll kleinen Display im Vorgänger, das einen dickeren Rand hatte und nicht so komfortabel nutzbar war.
Das Fold 2 wird zum Tablet
Auch das eigentliche Faltdisplay im Inneren ist neu, die Diagonale wächst von 7,3 auf 7,6 Zoll. Von der großflächigen Notch für die Frontkamera bleibt nur ein kleines Loch, was für ein wesentlich moderneres und aufgeräumteres Design sorgt. Das bereits im Galaxy Z Flip und Z Flip 5G verbaute Ultra Thin Glass verleiht dem Display mehr Stabilität. Laut Samsung soll es sich eher nach Glas anfühlen. Im Test machte der Faltbildschirm aber trotzdem einen ungewohnten Eindruck bei der Bedienung. Wie eine Glasscheibe mit Schutzfolie. Und das trifft es ja wohl auch ziemlich genau. Beim Einschalten wird man gleich ermahnt: Bitte nicht kratzen, bloß nicht die Folie abziehen, keinesfalls in die falsche Richtung knicken und auch nicht untertauchen! Die Bildwechselfrequenz erreicht maximal 120 Hertz (Hz). Clever: Die Frequenz ist dabei anders als etwa beim Galaxy S20 oder Galaxy Note 20 nicht fest eingestellt, sondern wird dynamisch geregelt, kann je nach App und Darstellungsinhalt zwischen 11 und 120 Hz schwanken. Das spart gegenüber einem reinen Betrieb auf 120 Hz Strom, erlaubt aber dennoch flimmerfreie Darstellung schnell bewegter Inhalte.
Fold 2 bringt Windows auf Android
Samsung hat das Multitasking mehrerer Apps weiterentwickelt. Beim Z Fold 2 lassen sich bis zu drei Apps parallel in Fenstern nebeneinander betreiben. Zusammen mit Google hat Samsung die Software so angepasst, dass sich Objekte wie Bilder auch per Drag & Drop von einem App-Fenster ins andere ziehen lassen (etwa vom Dateimanager in eine E-Mail). Außerdem lassen sich auch zwei Fenster derselben App nebeneinander darstellen, etwa zwei Webseiten oder zwei Word-Dokumente. Diesen Modus unterstützen auch Drittanbieter-Apps wie Microsoft Office. Zum Testzeitpunkt waren noch nicht alle Funktionen verfügbar.
Handy, Notebook oder Tablet: Der Flex Mode
Das Display kann in verschiedenen Winkeln aufgeklappt und eingerastet werden (Flex Mode). Der Vorgang basierte auf einem Kugelscharnier, jetzt wurde ein Display mit stufenweiser Aufstellung eingebaut. So sind neue Anwendungen möglich: Man kann es wie ein Notebook vor sich stellen, auf der oberen Displayhälfte ein Video abspielen, darunter die Kommentare lesen – oder auch ohne Stativ Fotos und Videos machen. Seine eigenen Apps hat Samsung speziell angepasst, um alle Klappvarianten voll auszunutzen. So kann man in der Kamera-App in der oberen Displayhälfte das Kamera-Livebild sehen (Sucher), darunter die Einstellungen oder zum Vergleich die zuvor geschossenen Fotos.
Scharnier mit Staubsauger-Technik
Bei der Konstruktion der zweiten Generation hat sich Samsung einiges einfallen lassen, um die Schwächen des ersten Fold zu beseitigen. Ein Problem der ersten Generation war eindringender Schmutz. Beim Fold 2 probierte Samsung anscheinend an die 100 Ideen aus, bis sich Ingenieur Hee-Cheul Moon von der Borsten-Konstruktion eines Einhand-Staubsaugers inspirieren ließ: Winzige Borsten im Inneren des Scharniers halten den Mechanismus frei von Staub und Fremdkörpern.
Galaxy Z Fold 2 mit neuen Kameras
Der massive Kamera-Block erinnert an das Galaxy Note 20. Drei 12-Megapixel-Kameras sind dort zu finden: eine normale Weitwinkel-Kamera, eine Ultraweitwinkel-Kamera und eine Tele-Kamera mit zweifach optischem Zoom. Ist das Display ganz aufgeklappt, wird das Motiv optional sowohl auf dem Hauptdisplay als auch auf dem Frontdisplay angezeigt, sodass etwa bei Porträts auch der Fotografierte eine Vorschau des Fotos sehen kann.
Drei Selfie-Variationen
Es gibt für die beiden Frontkameras mit 10 Megapixeln jeweils ein kleines Loch im Außen- und Hauptdisplay. Damit machen Sie Selfies zusammengeklappt über das Außendisplay (2944x2208) oder aufgeklappt über das Faltdisplay (2944x2208). Als besondere Variante klappen Sie das Handy auf, nutzen die Hauptkamera, sehen sich im Außendisplay und machen das bestmögliche Foto mit bis zu 4032x3024 Pixeln.
Technische Daten: 5G und neuer Top-Prozessor
Das Z Fold 2 kommt in Deutschland als 5G-Handy. Als Prozessor dient dabei der Qualcomm Snapdragon 865 Plus, der jüngst im Asus Zenfone 7 Pro seine Potenz unter Beweis gestellt und neue Rekorde in den Geschwindigkeitsmessungen aufgestellt hat. Auf den Qualcomm-Prozessor können die anderen Samsung-Top-Handys wie S20 Ultra oder Note 20 Ultra, die hierzulande mit dem hauseigenen Exynos-Prozessor antreten, nur neidisch rüberschielen. Dazu stecken im Z Fold 2 satte 12 Gigabyte Arbeitsspeicher und 256 Gigabyte (GB) Gerätespeicher. Nicht erweiterbar. Der Akku umfasst 4.500 mAh, geladen wird mit 25 Watt per Kabel oder 15 Watt induktiv.
Samsung Galaxy Z Fold 2: Preis, Farbe und Termin
Das Galaxy Z Fold 2 5G erscheint in Deutschland in Mystic Black und Mystic Bronze. Der Preis liegt mit 1.949 Euro 150 Euro unter dem des Vorgängers. Die Vorbestellung ist seit 1. September 2020 möglich, die Auslieferung beginnt am 18. September.
Samsung Galaxy Z Fold 2: Fazit
Auf den ersten Blick sind die Veränderungen gar nicht so enorm. Die Displays sind größer, die Ränder kleiner, die olle Notch ist nun ein Loch. In Summe wirkt das Galaxy Z Fold 2 mit seinem geradlinigeren Design aber deutlich gefälliger und moderner, sodass sich Early Adopter, die das Galaxy Fold gekauft haben, ärgern. Das Z Fold 2 ist günstiger und im Prinzip auf allen Gebieten besser, ohne Samsungs Falt-Prinzip zu ändern. Das Z Fold 2 ist zwar nicht die ultimative Antwort auf die zurückhaltende Nachfrage bei den Foldables, aber ein Schritt in die richtige Richtung.
September 03, 2020 at 10:45PM
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