Statt in San Francisco oder New York - Städten, die der Konzern sonst gern ansteuert - hat Samsung das neue Stift-Smartphone Galaxy Note 20 und vier weitere Produkte am Mittwoch per Livestream im Netz vorgestellt. In der Coronakrise ist das der neue Standard.
Das Note 20 und vor allem sein größeres Gegenstück, das Note 20 Ultra, weichen hingegen von üblichen Standards weit ab. Konnte man dem Galaxy Note 10 vom Vorjahr noch so etwas wie eine neue Bescheidenheit andichten, weil sein Bildschirm gegenüber dem Neuner-Modell um 0,1 Zoll auf 6,3 Zoll verkleinert worden war, fällt es schwer, beim Note 20 irgendeine Form von Genügsamkeit zu entdecken.
Denn der Bildschirm ist wieder gewachsen, und zwar auf stattliche 6,7 Zoll, also knapp 17 Zentimeter, in der Diagonalen. Damit ist das Note 20 fast so groß wie vor einem Jahr das Galaxy Note 10+, dessen Bildschirm 6,8 Zoll maß. Dessen Nachfolger wiederum heißt Note 20 Ultra und hat nun ein 6,9 Zoll großes Display. Die Auflösung ist beim Note 20 sehr hoch (2400 x 1080) und beim Note 20 Ultra noch höher (3088 x 1440). Beide haben eine extrem hohe Bildwiederholrate von 120 Hertz.
Vor allem aber unterscheidet sich die Form der Bildschirme: Das Note 20 hat ein flaches Display, das Ultra eines, das an den Seiten gebogen ist. Letzteres sieht schicker aus, ist in der Praxis aber unpraktisch.
Noch größer sind die Unterschiede bei den Kamerasystemen. Beide Note-Smartphones haben drei Kameras, doch während das Ultra einen Hauptsensor mit 108-Megapixel-Auflösung hat, hat der des Note 20 nur 12 Megapixel. Beide haben zusätzlich Ultraweitwinkelkameras mit 12 Megapixeln. Bei den Teleobjektiven verschiebt sich das Bild: Das Tele des Ultra löst Fotos mit 12 Megapixeln auf, das des Note 20 mit 64 Megapixeln.
Während beide Modelle auf demselben schnellen Achtkern-Prozessor basieren, wird der beim Note 20 von acht Gigabyte Arbeitsspeicher und beim Ultra von zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher flankiert. Das Ultra gibt es zudem optional mit 512 Gigabyte Speicherplatz, ansonsten werden beide mit 256 Gigabyte bestückt, das Ultra ist per microSD-Karte erweiterbar.
Letzteres gilt allerdings nur, wenn nur eine SIM-Karte eingesteckt ist. Denn grundsätzlich können beide Note-20-Smartphones wahlweise mit zwei SIM-Karten oder mit einer SIM-Karte und einer eSIM betrieben werden. Auch für 5G-Mobilfunk und Wi-Fi 6 sind beide Modelle vorbereitet.
Was sie aber vor allem von anderen Samsung-Smartphones unterscheidet, ist der integrierte S-Pen, ein Stift, mit dem man auf dem Display schreiben und zeichnen kann. Dessen neue Version soll nun ein noch direkteres Schreibgefühl vermitteln, das dem Nutzer den Eindruck geben soll, auf dem Display wie auf Papier zu schreiben.
Die Preise beginnen bei 925 Euro für ein Note 20 mit 256 GB Speicher und LTE, die 5G-Version kostet 1023 Euro. Das Note 20 Ultra hat immer 5G an Bord und wird mit 256 GB für 1266 Euro und mit 512 GB für 1364 Euro angeboten. Beiden ist gemein, dass es sie, wie alle neuen Samsung-Gadgets, wahlweise in einem Farbton gibt, der als Mystic Bronze bezeichnet wird und sicher nicht jedem gefällt, aber ganz sicher überall auffällt.
Das gibt es auch noch
Neben den beiden Smartphones hat Samsung am Mittwoch weitere neue Gadgets präsentiert, darunter zwei neue Tablets, das Galaxy Tab S7 und das S7+, die sehr unterschiedliche Möglichkeiten bieten. Zwar ist die Grundausstattung - schneller Qualcomm-Prozessor, Wi-Fi 6, S-Pen, Doppelkamera - ähnlich, in vielen anderen Punkten unterschieden sich die Geräte aber.
So hat das Galaxy Tab S7 ein 11-Zoll-TFT-Display, sechs Gigabyte Arbeitsspeicher sowie 128 Gigabyte Speicherplatz, es kann optional mit LTE-Mobilfunk bestellt werden. Das Tab S7+ hingegen hat einen 12,4-Zoll-Bildschirm mit OLED-Technik, acht Gigabyte Arbeitsspeicher sowie 256 Gigabyte Speicherplatz und kommt gegen Aufpreis mit 5G-Technik. Die Preise beginnen hier bei 681 Euro, das Topmodell mit 5G und 256 Gigabyte Speicher schlägt mit 1149 Euro zu Buche.
Auch eine neue Smartwatch, die Galaxy Watch S3, steht auf dem Programm des koreanischen Konzerns. Je nach Vorliebe wird sie mit 45 oder 41 Millimetern Durchmesser angeboten. Sie hat acht Gigabyte Speicherplatz und ein wasserdichtes Gehäuse aus Edelstahl. Optional gibt es sie mit einem LTE-Mobilfunkmodul, als Betriebssystem verwendet Samsung sein auf dem freien Betriebssystem Tizen basierendes Wearable OS 5.5 statt Googles Wear OS. Je nach Größe und Funkmodul kostet die Watch S3 zwischen 418 und 496 Euro.
Abgerundet werden Samsungs Neuvorstellungen von den Galaxy Buds Live. Die bohnenförmigen kabellosen Kopfhörer sind nun erstmals mit einer aktiven Geräuschunterdrückung ausgerüstet, haben drei Mikrofone und sollen im Akkubetrieb je nach Betriebsmodus sechs bis acht Stunden durchhalten. Den Preis hat Samsung auf 184 Euro festgelegt.
Fast nebenbei wurde zudem eine neue Version des Falthandys Galaxy Z Fold angekündigt, die jetzt Fold2 5G heißt. Viel mehr als die Größe der Bildschirme - Frontdisplay 6,2 Zoll, Hauptdisplay 7,6 Zoll - hat Samsung dazu allerdings nicht verraten.
August 05, 2020 at 09:07PM
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Neue Smartphones und Tablets: Samsung setzt auf Stifte - und auf Bronze - DER SPIEGEL
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